Am Blumengroßmarkt entsteht ein neues Gebäude! Was soll hier gebaut werden und was würden Kinder hier gerne bauen wollen wenn sie entscheiden würden?
Es gibt schon ein paar Ideen aber die wollen wir noch konkreter machen!
Nach ersten Erkundungen im Stadtraum, entstehen langsam erste Bilder, Videos und Tonaufnahmen, die wir in einem Actionbound sammeln werden.
Im ersten Schritt soll der Sozialraum tonlich und visuell vermessen werden. Basierend auf diesen ersten Daten, entstehen dann Geschichten, Aufgaben, Fragen, Rätsel und Wettbewerbe, die dann von anderen Kindern und Jugendlichen im Actionbound angehört und nachgespielt werden können!
In einem nächsten Schritt sollen neue Ideen für den Stadtraum entstehen und viele Informationen über den Kiez, geheime Plätze und neue Orte die gerade am entstehen sind gezeigt werden.
Nach einer Woche Stadterkundung mit Hilfe von GPS-Technologie ist die Frage der notwendigen Technik abschliessend geklärt. Es gibt zahlreiche Smartphone-Apps, die einfach und exakt unseren Weg durch die Stadt aufzeichnen und mit zwei Clicks auf deren Plattform im Internet ablegen. Wir benutzen mytracks und gpsies.
Für längere Wege und komplexere GPS-Aufzeichnungen bietet sich ein einfacher GPS-Tachometer von Garmin (Edge 200) an, den man sich ans Fahrrad montiert und dann größere Runden abfahren und aufzeichnen kann.
Insgesamt ist die Verknüpfung von Smartphone-Technologie und künstlerischer Stadtvermessung eine sinnvolle Methode, um seine eigene Stadt, den eigenen Schulweg, Distanzen und die komplexe urbane Infrastruktur explorativ Kennen zu lernen.
In der zweiten Workshopstaffel im Februar wird es darum gehen, die erlernte Methode auch zur kritischen Hinterfragung städtischer Strukturen und urbaner Veränderungen einzusetzen.
Am vierten Tag des gps-drawing workshops haben wir heute damit begonnen, bekannte Orte und Wege auf einen großen Stadtplan zu übertragen.
Dabei kann man doche einen gewissen Mangel an Orientierungssinn in der Stadt erkennen. Selbst die Himmelsrichtungen helfen oft nicht weiter.
Also versuchen wir erst einmal konkrete Anhaltspunkte anhand persönlicher Erfahrungen und Geschichten einzuzeichnen, um auf empirischem Wege der Stadt eine eigene Struktur zu geben
Nach drei Tagen GPS-Drawing kommen wir mit unserem technischen Set-up trotz einiger Schwierigkeiten mit dem Internetzugang eigentlich ganz gut zurecht.
Aber wie um alles in der Welt malt man einen I-Punkt in die Karte ein? Das ist jedenfalls kein wirklicher Punkt. Schnell noch mal zurück zum Start.
Heute haben wir uns den Stadtplan genauer angesehen, um anschliessend mit Hilfe unserer Smartphones und Tablets erste Tracks zu erstellen, die wir dann auf einer GPS-Plattform abgespeichert haben.
Das F scheint schon ganz gut zu funktionieren.
Am ersten Tag des Workshops zum Thema GPS-Drawing starteten wir heute mit der Erstellung handgefertigter Karten, sogenannter Mind Maps, bei denen sich die Schüler an den jeweiligen exakten Schulweg erinnern sollen und ihn dann zeichnend zu Papier bringen.
Was zuerst wie eine lästige Aufgabe auf die Schüler wirkte, machte allen Beteiligten zusehends Spass, je tiefer sie sich in die Details von U-Bahnhöfen, Strassenkreuzungen, Billigbäckern und Qualitäts-Dönerbuden auf ihren Schulwegen hineinmanövrierten.
Schlussendlich wurden alle Karten zu wertvollen kleinen Skizzen, mit denen eine erste Vorstellung von der ‚Vermessung der Stadt‘ und der Imagination ganz eigener Skalierung von Stadträumen entstand.
Da ein geplanter Ausflug nach Potsdam nicht stattfand, weil keine Teilnehmenden kamen (wir wollten eine von Schüler*innen erstellte digitale Stadtrallye „Actionbound“ ausprobieren, um zu sehen, ob wir selbst so eine für den Körnerkiez erstellen), haben wir vor Ort im JoJu 23 weitergearbeitet.
So haben wir u.a. die von den Jugendlichen gemachten und von uns ausgedruckten Fotos gemeinsam angeschaut und besprochen. Hierbei kam auch die Idee auf, Zeichnungen zu den Fotos anzufertigen.
Die Weiterarbeit gestaltete sich aber auf Grund geringer Teilnehmendenzahlen und wenig Interesse von Seiten der Jugendlichen zunehmend schwierig. Wir sind unsicher, ob dies möglicherweise an dem (abstrakten) Thema oder auch an der punktuellen Arbeit vor Ort liegen könnte.
Nun überlegen wir, statt der offenen, punktuellen Termine mehrere Tage im Block auszuprobieren mit dem konkreten Fokus auf die Erstellung eines Actionbounds für den Körnerkiez.
Ein Actionbound wird am Computer erstellt, aber auf dem Smartphone oder Tablet durchgeführt. Er kann u.a. Informationen, Aufgaben oder Quizfragen enthalten, die wie in einer Rallye unterwegs gelöst werden müssen.
Als Einstieg haben sich wir uns im Jugendclub JoJu 23 auf Kartenausschnitte des Körnerkiezes verortet. Wir haben das JoJu 23 eingezeichnet, das eigene Zuhause, interessante Orte markiert, wie z.B. den Schierker-Spielplatz oder den „besten Döner in Neukölln“ von Haci Baba. Hierbei wurde schnell deutlich, dass der Radius, in dem sich für die Teilnehmenden interessante Orte befinden, deutlich größer ist als der Kartenausschnitt, mit dem wir gearbeitet haben.
Anschließend haben wir mit zwei Jungs einen Rundgang durch den Kiez gemacht. Die beiden sind im Kiez aufgewachsen und konnten viele Geschichten erzählen, wie zu dem „geheimen Gang hinter dem Fußballplatz“, über das W-Lan einer lokalen Institution dessen Passwort scheinbar „alle Jugendlichen“ kennen, dass auf den Tischtennisplatten schon lange ein Netz fehlt, so dass sie eher zum drauf sitzen als zum drauf spielen geeignet sind, oder von dem schlimmen Unfall, den ein Motoradfahrer am U-Bahnhof Neukölln hatte.
Während des Rundgangs haben die Jungs für sie interessante oder auch unschöne Orte fotografiert, von den letzten Wespen im Zuckerwasser vor dem Späti über den „sinnlosen“, ungenutzten Platz neben dem Körnerpark bis zu schicken Autos und Graffitis.